Schwimmen gegen den Strom Eine Geschichte des Zeev Borger Von Fabiana Blasco Regie: die Autorin Übersetzung aus dem Israelischen: Wanda Kilias Mit: Veronika Bachfischer, Ole Lagerpusch Ton und Technik: Fabiana Blasco, Michael Lissek SWR 2024 Länge: 53"43 (Wdh. am 12.01.2025, Deutschlandfunk, 20.05 Uhr) Zeev ist ein freundlicher, älterer Herr, der täglich im Schwimmbad seine Runden zieht. Auf seinem Arm eine Tätowierung: 176615, die ihn als überlebenden KZ-Häftling identifiziert. Dies ist seine Geschichte. Der alte Mann geht täglich schwimmen, er spielt regelmäßig Schach mit einem Freund, und was er nicht mag, ist, wenn jemand versucht, ihn mit einer gleichaltrigen Dame zu verkuppeln. Zeev Borger ist 96. Er lebt in Tel Aviv. Lange war er Busmechaniker, später fuhr er die Busse auch. Ein durchschnittlicher, freundlicher, älterer Herr. Auf seinem Arm eine Nummer: 176615. Fabiana Blasco erzählt die Geschichte von Zeev - in umgekehrter Richtung, gegen den Strom. Ein vermeintlich normales Leben, an dessen Beginn eine Wunde lag: Stigmatisierung, Demütigungen, schließlich das KZ Buchenwald. "Wenn ich mich an all das zurückerinnere, dann frage ich mich: Bin das wirklich ich gewesen? Es fällt mir schwer, das zu glauben." Fabiana Blasco studierte an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder und arbeitet als Autorin für Online, Print und Hörfunk. Zuletzt: "Scham - Wann sie hemmt und wann sie hilft" (SWR 2024).
Die Voltas - Caro und Marten - feiern ihre 222. Sendung mit einer Schnapszahl-Party! 2 Stunden lang dreht sich alles um Songs rund um Alkohol. Welche Hits es in die Playlist schaffen? Schaltet ein und feiert mit! Caroline Wolff
Ausbruch(1/2) Krimi Nach dem gleichnamigen Kriminalroman von Dominique Manotti Aus dem Französischen von Andrea Stephani Mit: Mechthild Großmann, Giovanni Funiati, Nele Rosetz, Christian Redl, Judith Rosmair u. a. Musik: Clemens Haas Hörspielbearbeitung und Regie: Ulrich Lampen (Produktion: SWR/NDR 2019) Italien 1987: Der junge Kleinkriminelle Filippo Zuliani gehörte in Rom einer Gang an, nun sitzt er im Gefängnis. Dort trifft er den klugen Carlo, einen politischen Gefangenen der extremen Linken. Filippo bewundert ihn. Carlos Erzählungen von den politischen Kämpfen der 1970er-Jahre befeuern seine Fantasie. Nachdem beiden die Flucht gelungen ist, trennen sich ihre Wege. Während Carlo bei einem Banküberfall in Mailand regelrecht hingerichtet wird, streift Filippo zu Fuß durch Italien. In Paris nimmt er Kontakt zu Exil-Italienern auf, alten Weggefährten Carlos. Doch keiner hat auf ihn gewartet. (Teil 2, Samstag, 25. Januar 2025, 19.04 Uhr)
Amalie von Sachsen: »Elvira« Oper in zwei Akten Zwei entführte Frauen, ein Serail samt liebestollem Prinzen sowie eine verhinderte Doppelhochzeit - darum geht es in ELVIRA. Komponiert wurde die Oper 1821 von Prinzessin Amalie von Sachsen, der Ururenkelin von August dem Starken. Sie wurde u. a. von Carl Maria von Weber unterrichtet (der damals für die deutsche Oper bei Hofe verantwortlich war), ließ sich in ihren Kompositionen vor allem von Mozart und Rossini inspirieren und fand dennoch einen eigenen Ton. Bei den Dresdner Musikfestspielen 2022 wurde die Oper konzertant, in folgender Besetzung aufgeführt: Stephanie Atanasov, Mezzosopran - Elvira Romy Petrick, Sopran Barberina Carlos Moreno Pelizari, Tenor (Fernando) Falk Hoffmann, Tenor (Prinz Muley) Carl Thiemt, Bariton (Ali) Clemens Heidrich, Bass (Pedrillo) Dresdner Kapellsolisten Konzertmeisterin Susanne Branny Leitung: Helmut Branny (Aufnahme vom 05.06.2022, Dresden, Palais / Musikfestspiele)
"Melitta und Stern - Die Schauerfrau" von Katja Röder Melitta und Stern - Die Schauerfrau Von Katja Röder Mit Caroline Ebner, David Zimmerschied, Butz Ulrich Buse, Ercan Karacayli, Anna Drexler, Frederic Linkemann, Mira Mazumdar, Max Koltai, Pirmin Sedlmeir, Sisi Forster, Gilbert von Sohlern, Henriette Fridoline Schmidt Komposition: Evi Keglmaier/Greulix Schrank Regie: Stefanie Ramb BR 2025 Ursendung Ganz Bamberg ist im Filmfieber. Ein bislang unbekannter Text von E.T.A. Hoffmann ist unlängst in der Klause aufgetaucht, in der Hoffmann einst wohnte: "Die Schauerfrau". Der Stoff wird vor Ort verfilmt. Drehbuchautor Hirnstiel behauptet in Interviews mit der regionalen Presse, ihm sei der Geist der Schauerfrau persönlich erschienen und habe ihn zu dem unveröffentlichten Werk geführt. Doch dann erleidet die Hauptdarstellerin vor laufender Kamera einen schweren Unfall. Anton und Melitta steigen immer tiefer in die gruselige Story der Schauerfrau ein - Anton bekommt sogar eine Rolle als Statist bei dem Film. Doch die Beweise auf einen Anschlag, die sie am Filmset finden, werden vernichtet. Nun sind Melittas scharfer Verstand und ihre besonders rasche Auffassungsgabe gefragt. Katja Röder, geb. 1975 in Coburg, Autorin. Werke u.a. Grauzone (SWR-Radio Tatort 2014), "Melitta und Stern"-Hörspielreihe: Wo du hingehst (BR 2021), Krieg der Erreger (BR 2023), Dunkelbiertod (BR 2023), Laim, mon amour (BR-Radio Tatort 2024), zusammen mit Fred Breinersdorfer: Ein Mädchen wird vermisst (ZDF/ARTE 2021), GOLD (TV-Tatort 2023).
«Der Fetzen» von Philippe Lançon. Philippe Lançon war Mitarbeiter bei «Charlie Hebdo» 13 und wurde beim Attentat vom 7. Januar 2015 verletzt. Sein Kiefer wurde zerschossen und in 17 Operationen mit etwas geflickt, das sich «der Fetzen» nennt. Das zweiteilige Hörspiel in der Bearbeitung und Regie sowie mit Kompositionen und field recordings von Ralf Haarmann erzählt seine Erlebnisse am Tage des Attentats, von den langen Monaten seiner Rekonvaleszenz im Krankenhaus und von seiner langwierigen Rückkehr in ein «normales» Leben. Neben den körperlichen Verletzungen erfährt der Journalist innerliche, unwiderrufliche Veränderungen: Im Moment des Attentats spaltet Lançon sich auf in «den, der noch nicht ganz tot war» und in «den, der leben sollte». Beide Charaktere begleiten ihn durch seine schmerzhaften Behandlungen, seine Alpträume, die Entfremdung von seiner Geliebten und von der ganzen Welt ausserhalb der Krankenhausmauern. Philippe Lançon schrieb für «Charlie», er war am Tag des Anschlags bei «Charlie», aber er kann sich nicht mit «Je suis Charlie» identifizieren. Anhand seiner Gedanken, Beschreibungen, Erlebnisse wird ein Geschehen von weltweiter politischer und gesellschaftlicher Relevanz heruntergebrochen auf ein menschliches Schicksal, wie es sie nach einem solchen Gewaltanschlag unzählig (und unerzählt) gibt. Ralf Haarmann komponiert elektronische Musik und inszeniert Hörspiele. Er ist Teil des Duos haarmannhommelsheim und des Künstlerkollektivs previouslyLoved. «Der Fetzen» ist seine erste Arbeit für SRF. Mit: Michael von Burg (Philippe), Vera Flück (seine Freundin Gabriela), Isabelle Menke (seine Chirurgin Chloé) sowie Urs Bihler, Lou Bihler, Dimitri Stapfer, Sabrina Amali Meier, Vincent Leittersdorf, Gina Durler, Agota Dimen, Klaus Brömmelmeier, Annika Meier, Sibylle Mumenthaler, Urs Peter Halter, Monika Varga u.v.a. Tontechnik: Roland Fatzer - Bearbeitung, Komposition und Regie: Ralf Haarmann - Dramaturgie: Susanne Janson und Katja Huber - Produktion: SRF 2023 - Dauer: 56 19 (Teil 1), 57 19 (Teil 2)
Geborgte Landschaft Von tauchgold Regie: tauchgold Komposition: Dai Fujikura Mit Fritzi Haberlandt, Valerie Tscheplanowa, Samuel Finzi, Felix Goeser Musikalische Leitung und Violine: Indira Koch Kontrabass: Theo Lee Klavier: Yu Kosuge Ton: Jean Szymczak Produktion: Deutschlandfunk 2022 Nacheiner Konzertprobe erzählen die Musikerinneneines Klaviertrios von ihren Instrumenten, jedes von ihnen weit älter als sie selbst. - Was, wenn diese Instrumente Bewusstsein besäßen? Und was, wenn siedie Musikerausgesucht hätten? Ein Klavier aus Hiroshima, eine Stradivari aus Budapest und ein polnischer Kontrabass in Tel Aviv: Am Rand einer Probe sprechen drei Musikerinnen von ihren Instrumenten: Jedes von ihnen hat eine lange Geschichte. Was wäre, wenn es die Instrumente wären, die sich ausgewählt hätten, wer auf ihnen spielt? Die Pianistin erinnert an das japanische Konzept der "geborgten Landschaft": Wie eine Landschaft überragt und überdauert uns jedes Instrument. - Ein fantastisch-surreales Erzählen beginnt, bei dem die Grenzen zwischen Wirklichkeit, Fiktion und Musik immer weiter zerfließen. Florian Goldberg, geboren 1962, lebt als Coach in Berlin. Er ist Verfasser mehrerer Bücher und Hörspiele. Heike Tauch (1965- 2024) lebte als Autorin und Regisseurin in Berlin. Als tauchgold verfassten sie zahlreiche Radioarbeiten. Zu ihren Hörspielen zählt der 2012 für den Grimme-Online-Award nominierte Krimi "Gefallene Schönheit" (DKultur 2012), für den sie erstmals Hörspiel und Augmented Reality zusammenbrachten. 2019 hatte in München ihr erstes Bühnenwerk Premiere, "Das Gläserne Meer - Ein Narratorium für Streicher und Stimmen", entstanden auf Grundlage des Hörstücks "Metamorphosen" (Deutschlandfunk 2015). Geborgte Landschaft Hören 59:20Hören 59:20
Im Kulturzentrum Schlachthof Bremen hat der österreichisch-japanische Pianist und Komponist Aseo Friesacher mit seinem Trio quasi als Vorband für sein neu gegründetes Quintett namens "Kaiju Project" gespielt. Letzteres ist sein Weg, westlichen Jazz mit japanischer Folklore zu verbinden. Ein gelungenes Doppelkonzert eines aufstrebenden und hoch talentierten Musikers.
Elektronische Musik aus Studios in aller Welt, vorgestellt von Karlheinz Stockhausen Moderation: Stefan Fricke Damals vielen ein Gräuel, ein Teufelswerk und vor allem gar keine Musik, erhörten andere in der noch jungen Elektronischen Musik Anmut, Kraft und den Geist der Zukunft.
Der endlos tippende Affe Hörspiel von Björn SC Deigner / Timo Wey Mit: Astrid Meyerfeldt, Jirka Zett, Walter Hess, Marie Goyette und Paula Skorupa Musik: Lucas Huber Regie: Timo Wey (Produktion: SWR 2022 in Kooperation mit Deutschlandradio) Sprachspiel meets critics and fun. Ausgehend von dem mathematischen Infinite-Monkey-Theorem begibt sich Björn SC Deigner ins Dickicht absurder Vorkommnisse und Sprachverwirrungen. Er stellt die Frage nach einem sinnhaften Leben, welches Spaß, Genuss und Vergnügens miteinschließt. Aber überall lauert als Bremse die Finanz- oder Klimakrise. So schickt er sein Personal, einen Mann und zwei Frauen sowie Musik-Performer, in verschiedene Ausgangssituationen. Dort lauert der Unsinn. Ist etwa dessen Un-Sinnhaftigkeit den Krisen entgegenhalten? Oder sind wir doch nur endlos auf Displays tippende humanoide Affen?
"Glaubst Du denn, dass es schön sein wird ohne Dich?" Eine Lange Nacht über Hans Albers und seine jüdische Lebensgefährtin Hansi Burg Von Daniela Herzberg Regie: die Autorin (Wdh. v. 11./12.12.2021) Als Lügenbaron Münchhausen flog Hans Albers 1943 über die Kinoleinwände im nationalsozialistischen Deutschland. Mit dem Dreispitz winkte der Star seinem Publikum zu, das Krieg und Gräuel vergessen sollte. Die Liebe seines Lebens, die deutsch-österreichische Schauspielerin Hansi Burg, überlebte den Krieg in London, versteckte sich vor deutschen Luftangriffen in U-Bahn-Tunneln und betäubte ihre Angst mit Morphium. Hans Albers spielte Helden, doch er war keiner. Er verachtete die Nationalsozialisten, düpierte Parteibonzen öffentlich und spielte dennoch in Propagandafilmen. Weder war er gemeinsam mit seiner Hansi geflohen, noch unterstützte er sie im Exil. Trotzdem kehrte sie kurz nach Kriegsende zurück in die Villa am Starnberger See, die er 1935 für sie beide als luxuriöse, aber trügerische Zuflucht gekauft hatte. Sie hatte nur noch ihn, nachdem ihre gesamte Familie ermordet worden war. Seinen neuesten heißen Flirt warf sie aus dem Haus und lebte weitere 15 Jahre mit ihm. Die "Lange Nacht" erzählt von einer Liebe, die bittere Verluste, Sucht und Verzweiflung überstand und das Rückgrat von Hans Albers" Karriere war.