Tagestipps im Radio

Tagestipps

Dienstag 19:00 Uhr HR2

Hörbar Fearless Rolf Kühn & mehr Musik grenzenlos

"Gentleman des Jazz", "Ausnahmekünstler von Weltformat" - die Musikkritiker überschlagen sich, wenn sie von Klarinettist Rolf Kühn sprechen.

Dienstag 19:15 Uhr Deutschlandfunk

Feature

Königreich des Schweigens Stimmen aus syrischen Gefängnissen Von Jakob Weingartner Regie: der Autor Produktion: WDR/Deutschlandfunk/ORF 2019 Das in den Bergen von Damaskus gelegene Militärgefängnis Saydnaya galt als Todesfabrik. Zehntausende wurden dort systematisch gebrochen und getötet. Da sie nicht sehen durften, trugen Geräusche die Erinnerungen der Überlebenden. Den Gefangenen sind die Augen verbunden oder sie sitzen mit dem Gesicht zur Wand. Sie horchen in den Raum, um Gefahren zu orten, erkennen Wärter an ihren Schuhen und Folterinstrumente an ihren Geräuschen. "Saydnaya ist eine Maschine, die schneidet, verbrennt und schmilzt. Sie vernichtet nicht nur Fleisch; sie tötet auch Seelen", sagt ein ehemaliger Häftling. Die Aufnahme findet in einer fensterlosen Zelle des früheren Stasi Gefängnisses in Berlin Hohenschönhausen statt. Geräusch für Geräusch rekonstruiert er den Nicht- Ort Saydnaya und fasst schwer sagbares in Worte. Über zwei Jahre hat der Autor Zeugnisse von Überlebenden dokumentiert und verdichtet. Die Tortur hatte System. Das Regime von Bashar al-Assad nutzte Angst um Syrien zu einem "Königreich des Schweigens zu machen. Wer frei gelassen wurde, ist meist traumatisiert; entweder politisch gelähmt oder religiös radikalisiert. Mancher war nach dem Erlittenen selbst bereit, den Kreislauf der Gewalt weiter zu befeuern, bei dem sich Assad als "kleineres Übel" zu präsentieren suchte. Königreich des Schweigens Hören 53:20Hören 53:20

Dienstag 19:30 Uhr Deutschlandfunk Kultur

Zeitfragen. Feature

"Ich sage also heute schon: Tschüss!" Assistierter Suizid in Deutschland Von Marius Elfering (Wdh. v. 29.01.2024) Im Frühjahr 2023 wendet sich Daniela an eine Sterbehilfeorganisation. Sie will einen assistierten Suizid begehen. Mehrere große Operationen, von denen sie sich nicht mehr erholt hat, und keine Perspektive, dass sich ihre Situation verbessert, führten zu ihrem Sterbewunsch. Drei Jahre zuvor, 2020, erklärte das Bundesverfassungsgericht die bis dahin geltende gesetzliche Regelung zur Sterbehilfe in Deutschland für verfassungswidrig. Doch wie eine Neuregelung aussehen könnte, dazu konnte sich der Bundestag bis zum Herbst 2023 nicht einigen. Die Diskussion hierüber läuft oft verbittert. Die Folge: Der assistierte Suizid findet in Deutschland aktuell in einer Grauzone statt und beschränkt sich eben nicht nur auf Menschen, die an den Folgen schwerer Erkrankungen in absehbarer Zeit auf natürlichem Weg sterben werden. Für Daniela verlaufen die Monate, in denen sie Mitglied in der Sterbehilfeorganisation ist, quälend langsam. Immer wieder fragt sie sich, ob Ärzte und Juristen ihrem Wunsch entsprechen werden oder nicht. In ihrer Familie und ihrem Freundeskreis begegnen ihr Ablehnung und Unterstützung. Und sie findet sich in einer der großen politischen Debatten wieder, die zentral die Frage in den Raum stellt: Unter welchen Bedingungen darf ein Mensch selbstbestimmt aus dem Leben scheiden?

Dienstag 19:40 Uhr RadioEINS

Beckenbauer. Der letzte Kaiser

Franz Beckenbauer war mehr als ein Fußballer. Er war eine gesellschaftliche Figur, er war ein Symbol der Bundesrepublik. Aus einfachen Verhältnissen schaffte er es in den 1960ern und 1970ern zum globalen Star. Mit dem Gewinn der Fußball-WM als Bundestrainer wurde er überlebensgroß: "Kaiser" und "Lichtgestalt" in Personalunion. Einer der scheinbar immer im Sonnenlicht stand, auch wenn Korruptionsvorwürfe rund um die Vergabe der WM 2006 nach Deutschland einen Schatten auf das Lebenswerk werfen.

Dienstag 20:03 Uhr Bayern 2

Bayern 2 Salon

Angela Merkel liest aus "Freiheit. Erinnerungen 1954 bis 2021." Zeit für hintergründige Porträts, Ortsbesuche und essayistische Betrachtungen. Angela Merkel liest aus "Freiheit" Mitschnitt von der lit.COLOGNE Die Bestseller-Listen führt sie schon an mit ihrer Autobiografie "Freiheit. Erinnerungen 1954-2021". Im Gespräch mit Moderatorin Bettina Böttinger offen und nahbar. Stolz ist die ehemalige Kanzlerin nicht nur auf ihre 736 Seiten starke Autobiografie - "Das Buch ist, wie ich finde, auch beim Anfassen sehr schön - man hält es gerne in den Händen". Schließlich haben ihre Memoiren deutlich mehr Seiten als ihre Diplomarbeit. Stolz ist sie aber sichtlich auch darauf, die erste weibliche Bundeskanzlerin gewesen zu sein. Das Thema Frauenbilder und -karrieren in der Politik war ein Schwerpunkt im Talk mit Bettina Böttinger. Da lobte Angela Merkel auch mal eine Maskenbildnerin, die aus ihren Haaren erst eine Frisur gemacht hatte. Oder erzählte, dass man ihr bei der ersten Vereidigung geraten habe, sie möge sich doch bitte was Ordentliches zum Anziehen kaufen - "weil ich lange Röcke und Strickjacken bevorzugte", erinnert sich die Ex-Kanzlerin. "Das verband man nicht sofort mit der CDU, sondern mehr mit den Grünen." Aber auch deutlich ernstere Themen wurden besprochen. Hätte man bei Northstream 2 eine Grenze ziehen sollen? Wo sieht Angela Merkel heute eigene Fehler? Vielleicht in der Migrationspolitik? "Unsere Fehler lagen nicht an der deutsch-österreichischen Grenze", findet Angela Merkel und glaubt nicht, dass das Thema illegale Migration "an unseren Binnengrenzen zu lösen ist". Unterhaltsam wird es nur nochmal als sie erzählt, wie Putin für seine Machtspielchen selbst seinen Labrador gegen sie einsetzte. Literaturangabe: Angela Merkel: "Freiheit. Erinnerungen 1954 bis 2021." Kiepenheuer & Witsch, 26.11.2024, 736 Seiten.

Dienstag 20:10 Uhr Deutschlandfunk

Hörspiel

Der Fall Maurizius (1/4) Von Jakob Wassermann Bearbeitung Palma Regie: Ulrich Lauterbach Mit: Gert Westphal, Willy Trenk-Trebitsch, Hermann Menschell, Marianne Hoppe, Fritz Kortner, Paul Hoffmann, Hans-Joachim Horn, Mathilde Einzig, Hans Caninenberg Produktion: HR 1960 Länge: 44"35 (Teil 2 am 14.1.2025) 1924 wird der als Mörder verurteilte Rechtsanwalt Karl Hau begnadigt. Kaum aus der Haft entlassen, begeht er Selbstmord. Dieser authentische Kriminalfall inspirierte Jakob Wassermann zu seinem berühmten Roman.Jakob Wassermanns Roman handelt von einem Justizirrtum. Erzählt wird die Geschichte des Oberstaatsanwalts, der eine falsche Verurteilung bewirkte, aber nach Jahren den Fall erneut untersucht. Dazu wird er von seinem Sohn gebracht, einem aufmüpfigen Gymnasiasten, der von dem Fehlurteil des Vaters überzeugt ist und sich so gegen ihn und seine autoritären Erziehungsmethoden zur Wehr setzt. Wassermann schildert den Vater-Sohn-Konflikt vor dem Hintergrund der damaligen Zeit, die geprägt war von gesellschaftlichen Umbrüchen und der Frage nach Gerechtigkeit und individueller Verantwortung.

Dienstag 21:00 Uhr SWR Kultur

JetztMusik

Freie Fantasie - Marilyn Crispell Solo beim Jazzfest Berlin 2024 Von Odilo Clausnitzer Die Pianistin Marilyn Crispell gehört zu den großen Virtuosen der improvisierten Musik. Ursprünglich von der Klassik kommend, fand sie in den 70-er Jahren unter dem Einfluss Cecil Taylors zum Jazz. Bezeichnend für ihre große künstlerische Spanne: Zehn Jahre hat Crispell mit dem Avantgardisten Anthony Braxton gearbeitet. Sie gehört aber auch fest zum lyrisch orientierten Trio Tapestry um den Saxofonisten Joe Lovano. In ihrem eindrucksvollen Solokonzert beim Jazzfest Berlin ließ sie ihre Fantasie frei fließen, schroff und elegisch, verbindlich und fordend, und streifte dabei auch Kompositionen inspirierender Kollegen.

Dienstag 21:05 Uhr Deutschlandfunk

Jazz Live

E-Bass-Gott und Stimmen-Wunder Richard Bona Band Richard Bona - E-Bass, Gesang Alexandre Herichon - Trompete Ciro Manna - Gitarre Michel Lecoq - Keyboards Nicolas Ciccaro - Schlagzeug Aufnahme vom 7.11.2023 bei den Leverkusener Jazztagen Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt Seine Musik vereint Jazz-Funk mit Melodien und Rhythmen Westafrikas: Berühmt für seine Virtuosität auf dem E-Bass, ist Richard Bona als Sänger ein Geschichtenerzähler par excellence, eine Art moderner Griot. Als 13-Jähriger spielte der 1967 in Kamerun Geborene in einem Tanzlokal - mit einer selbstgebauten Gitarre. Noch im selben Jahr hörte er eine Platte von Jaco Pastorius, vollkommen fasziniert wechselte Bona sofort zum E-Bass und entwickelte sich schon bald zu einem der brillantesten Vertreter dieses Instrumentes. Als Mitglied von Joe Zawinuls Band Syndicate wurde Bona weltbekannt und ist inzwischen seit vielen Jahren als Solo-Künstler erfolgreich. Bei den Leverkusener Jazztagen ist er mittlerweile Stammgast. 2023 gab er dort mit seinem Quintett ein umjubeltes Konzert mit filigraner Afro-Fusion, leisen Gesangseinlagen voller Poesie und knochentrockenem Funk.

Dienstag 22:00 Uhr NDR kultur

Jazz

Eldena 2024: Stephanie Lottermoser 22:00 - 22:03 Uhr Nachrichten, Wetter Jazz

Montag Mittwoch