Der erste Teil von Monika Helfers autofiktionaler Familiengeschichte.
Josef und Maria Moosbrugger leben mit ihren Kindern am Rande eines Bergdorfes im österreichischen Vorarlberg. Sie sind die Armen, die am Rand der Gesellschaft stehen - sie sind die Bagage. Wie ein Mal tragen die Familienmitglieder das Stigma, „die Bagage“ zu sein, ihr Leben lang mit sich herum. Es scheint, als würde das Unglück an ihnen haften, doch ihre Schicksale ähneln denen vieler anderer.
Es ist die Zeit des Ersten Weltkriegs. Zwar ist die Front in weiter Ferne, doch der Krieg findet seinen Weg auch in das kleine Haus der Bagage: Vater Josef Moosbrugger wird eingezogen und muss seine Familie zurücklassen. Der Bürgermeister soll sich um seine Familie kümmern, was der machtbewusste Mann nur allzu gern verspricht - denn Maria ist eine wunderschöne Frau. Doch die Familie ist wehrhaft und stark, und gemeinsam schaffen sie es, die kargen Winter zu überstehen.
Bearbeiterin und Regisseurin Elisabeth Weilen...
In "Vati" führt Monika Helfer die Erzählung ihrer Familiengeschichte fort, die mit „Die Bagage“ begann. Im Zentrum steht nun ihr Vater, Josef Helfer, der ausdrücklich wollte, dass seine Kinder ihn „Vati“ nennen - eine liebevolle Geste eines Mannes, der anders wirken und anders sein wollte als die vielen autoritären Vaterfiguren der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur.
Der Rückblick in die Vergangenheit folgt keiner linearen Erzählweise, sondern ist eine Collage aus Erinnerungen, Anekdoten und Reflexionen. Im Hörspiel, wie auch in der Romanvorlage, springt die Geschichte vor und zurück. Doch um den schweigsamen Vater bleibt eine Leerstelle zurück und ist, wie ein Traum, an den man sich erinnern will, nie ganz zu fassen. Trost und Zusammenbruch liegen nah beieinander. „Vati“ war 2021 für den Deutschen Buchpreis nominiert.
Mit großem Gespür für die Vorlage hat Regisseurin Elisabeth Weilenmann den Roman als Hörspiel adaptiert: Die Figuren werden mit wenigen Strichen kontras...
In „Löwenherz“ widmet sich Monika Helfer, nach „Die Bagage“ und „Vati“, einem weiteren Kapitel ihrer persönlichen Familiengeschichte.
Wer war Richard, ihr sechs Jahre jüngerer Bruder, der sich im Alter von 30 Jahren das Leben nahm? Nach dem Tod der Mutter wachsen die Geschwister getrennt auf und haben nur selten Kontakt. Richard bleibt schwer greifbar, er driftet durchs Leben - humorvoll, aber ohne Ehrgeiz. Ein eigenwilliger junger Mann, der sich vor Verantwortung gern drückt. Als er plötzlich in die ungewohnte Rolle des Vaters schlüpft, gibt ihm das für eine Weile Halt. Immer wieder gelingt es dem charmanten Richard, sich in skurrile Situationen zu manövrieren, aus denen er stets wieder entkommt. „Löwenherz“ schmückt die Biografie des Bruders nicht aus, sondern nähert sich behutsam seinem Leben und dem Verhältnis zur großen Schwester an. In ihrer einfühlsamen Inszenierung der Romanvorlage zeichnet Regisseurin Elisabeth Weilenmann ein facettenreiches Bild des Bruders.
Hinweis:...
Ganz weihnachtlich gibt sich diesmal die Hörbar: mit vielen Klassikern in vielleicht nicht so bekannten Interpretationen und vielen vielleicht nicht so bekannten, aber entdeckenswerten Stücken.
Unterm Baum liegen etwa eine afrikanische Version von Händels "Joy to the world", das "Carol of the bells" im ukrainischen Original, die Stechpalme wird uns sowohl bei der englischen Folk-Sängerin Kate Rusby wie auch auf den Kapverden begegnen mit Maria de Barros, und natürlich rocken wir in Haiti um die grüne Tanne - was sonst.
Das und vieles mehr in der heutigen Hörbar…
Eine Ehefrau spricht nicht mehr mit ihrem Mann, weil er sie belogen hat. Er ist sehr zerknirscht. Aber am Heiligen Abend erlebt er eine Überraschung. Welche, erfahren sie hier.
Gleich zwei instrumentale weihnachtliche Platten gibt’s heute in der Hörbar. Jazzpianist Martin Sasse liefert mit seinem Trio ein entspanntes "Swinging Christmas" mit den wirklich großen Hits, Gitarrist Malte Vief dagegen ist mit seiner "Kammer" natürlich kammermusikalisch unterwegs mit Geigen und Cello, und da passt ins "Winterlicht" nicht nur Weihnachtliches rein.
Wie immer bei Malte Vief ein Mix aus neu arrangierter Alter Musik, rekomponierter Klassik und Romantik und eigenen Kompositionen.
Außerdem macht uns der kubanische Sänger René Ferrer mit seinem morgendlichen Gedanken vertraut, Zulya fragt sich nach der Sinnhaftigkeit von allem, und das Vokalensemble Amarcord und Charles Trenet sind auch mit Weihnachtlichem beteiligt.
Das und mehr in der heutigen Hörbar…
ab 1:23 Min. - Greta Olivo: Die Nacht der Schildkröten |
Gelesen von Rebecca Madita Hundt |
6 Std. 3 Min.|
Der Diwan Verlag ||
ab 10:06 Min. - Horst Ewers: Zu faul zum Nichtstun |
Gelesen von Horst Ewers |
5 Std. 47 Min.|
Argon Verlag ||
ab 15:56 Min. - Thomas Mann:
Buddenbrooks (leicht gekürzt) |
Lotte in Weimar (ungekürzt) |
Der Zauberberg (leicht gekürzt)|
Josef und seine Brüder (leicht gekürzt) |
Doktor Faustus (leicht gekürzt) |
DAV / NDR ||
ab 23:04 Min. - Boris Pasternack: Doktor Shiwago |
Aus dem Russischen übersetzt von Thomas Reschke
| <https://www.der-audio-verlag.de/hoerbuecher/doktor-faustus-das-leben-des-deutschen-tonsetzers-adrian-leverkuehn-erzaehlt-von-einem-freunde-mann-thomas-978-3-7424-3354-1/>Gelesen von Jürgen Hentsch |
20 Std. 12 Min. (leicht gekürzt) |
DAV / SWR-kultur ||
ab 27:09 Min. - Benjamin Biehn: Die Geschichte vom kleinen Weihnachtsstern |
Gelesen v. Andreas Fröhlich |
3 Std. 43 Min.|
Ab 5 Jahren |
Argon / Sauerlä...
Das Band zwischen Eltern und Kindern ist in der Regel stark. Doch rund 100.000 Söhne und Töchter in Deutschland haben die Verbindung zu ihren Eltern gekappt.
Für die verlassenen Eltern ist der Kontaktabbruch meist ein Schock. Alle Versuche, die Verbindung wieder herzustellen, laufen ins Leere. Mit Schuld- und Schamgefühlen finden sich viele in Selbsthilfegruppen wieder und fragen, weshalb sie ihr Kind verloren haben. Doch für viele Kinder ist es der letzte Ausweg nach einer langen Leidensgeschichte voller Enttäuschungen und seelischer Kränkungen. Sie fühlen sich von den Eltern nicht gesehen, nicht gehört, nicht wertgeschätzt. In manchen Familien werden Bindungstraumata über Generationen hinweg übertragen.
Was führt Menschen dazu, die Familienbande so radikal zu kappen? Was macht der Kontaktabbruch mit den verlassenen Eltern? Und gibt es einen Weg zurück? Darum geht es in dieser Sendung von Egon Koch, in der beide Seiten aausführlich zu Wort kommen.
Seit Urzeiten deuten die Menschen die Sterne auch spirituell. Sind es Götter? Lichtbotschaften? Oder tanzende Engel? Und bis heute beflügeln Sterne die Fantasie. Auch die Funktion von Wegweisern wird ihnen zugeschrieben. Vor rund 2000 Jahren soll ein Stern weise Sternenkundige zur Krippe in Bethlehem geführt haben - so berichtet es die Bibel.
Warum eigentlich faszinieren uns die Sterne so? Uwe Birnstein unternimmt eine Erkundungsreise zu den Geheimnissen der Himmelskörper.
Heute beginnen wir in Camino eine sechsteilige Reihe: Wir schauen auf die vor uns liegenden Feiertage als „Besondere Zeiten“, in denen wir innehalten, träumen und außergewöhnlichen Geschichten lauschen können.
Im ersten Teil geht es um Menschen, die die Nacht über Wache halten. Security-Leute zum Beispiel. Oder Pflegende an Kranken- und Sterbebetten. In der biblischen Weihnachtsgeschichte sind es die Hirten, die wachen - und von einem großen Schrecken überfallen werden, der zugleich eine himmlische Nachricht ist. Sie alle haben besondere Nacht-Geschichten zu erzählen.