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Radio-Podcasts

04.01.25 06:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Jüdische Wurzeln und protestantische Prägung: Ilja Richter

Vom "disco"-Star zum Chansonnier - immer auf der Suche nach seiner religiösen Identität "zwischen Kreuz und Davidstern".

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29.12.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Es kann nur besser werden - Jahresbilanz mit Armin Nassehi

Die Bahn funktioniert nicht. Einer Entbürokratisierung stehen ständig neue Regelungen entgegen. Und statt die Herausforderrungen von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz entschlossen anzugehen, verharren wir in Altbekanntem. Der Soziologe Armin Nassehi zieht zum Jahresende Bilanz, benennt die ungelösten Probleme in Institutionen, Infrastruktur und Politik, analysiert die markantesten öffentlichen Gesten dieses Jahres und zieht Folgerungen aus Ereignissen wie dem Ampel-Aus. Seine Überschrift für das Jahr 2024: „Es kann nur besser werden.“

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22.12.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Von wegen Heilige Nacht! Simone Paganini widerlegt die Weihnachtsgeschichte

Es ist die wohl berühmteste und prägendste Geschichte der Menschheit: Die, von der Geburt Jesu. Jedes Jahr erzählen wir erneut von Maria und Josef, wie sie für eine Volkszählung nach Bethlehem reisten, dort keine Bleibe fanden und wie Jesus Christus in einem Stall zur Welt kam, in eine Krippe gelegt wurde, direkt neben Ochs und Esel; wie erst die Hirten zu Besuch kamen und dann drei Könige, angeleitet von einem Stern. So war es nicht, kommentiert Simone Paganini, Professor für Bibeltheologie an der RWTH Aachen. Jesus sei nicht in Bethlehem, sondern in Nazareth geboren worden, nicht in einem Stall, sondern in einem Gastraum, und er wurde nicht von drei Heiligen Königen besucht, sondern von Sternendeutern auf der Durchreise: „Man kann sehr viel aus dieser Erzählung wegtun, was man historisch nicht wirklich rechtfertigen kann oder wo man sogar sagen kann: Es war hundertprozentig nicht so.“ Der katholische Theologe beschäftigt sich seit über 15 Jahren mit der Weihnachtsgeschichte, ha...

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15.12.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

1.000 Euro pro Tag - der Schriftsteller Thomas Brussig im Gespräch

Das Udo Lindenberg-Musical „Hinterm Horizont“ war der größte Bühnenerfolg in der Berliner Theatergeschichte. Im Auftrag des Hamburger Musicalunternehmens Stage Entertainment hatte der Schriftsteller Thomas Brussig („Helden wie wir“, „Das kürzere Ende der Sonnenallee“, „Das gibts in keinem Russenfilm“) das Libretto dazu geschrieben und dafür 100.000 Euro erhalten. Wegen des riesigen Erfolgs des Musicals fand Brussig das zu wenig und verklagte Stage Entertainment auf Basis des „Bestsellerparagrafen“ im Urheberrecht. Das Landgericht Hamburg gab ihm nach 10 Jahren Prozessdauer nun in erster Instanz Recht und sprach ihm fünf Millionen Euro zu – plus Zinsen. Das Urteil könnte als Präzedenzfall in Urheberrechtsfragen in die Geschichte eingehen. Das Musicalunternehmen Stage Entertainment hat Berufung dagegen eingelegt. Im Gespräch mit Jürgen Deppe berichtet Thomas Brussig nun ausführlich davon, wie ihn seinerzeit Udo Lindenberg persönlich anrief und um das Libretto für das Musical bat, e...

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08.12.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Destroy Kapitalismus - Eva von Redecker über den Zeitgeist

In ihrem Buch „Bleibefreiheit“ hat die Philosophin Eva von Redecker eine Freiheitstheorie entwickelt, die sich mit dem Klimawandel auseinandersetzt. Sie stellt darin unseren liberalen Freiheitsbegriff in Frage. Denn wenn die Freiheit des Einzelnen eine Gefahr für alle bedeutet, stößt diese Form von Gesellschaft ihrer Ansicht nach an ihre Grenzen. Freiheit muss für sie dann auch bedeuten, nachfolgende Generationen mitzudenken. Im Gespräch mit Verena Gonsch analysiert die aus Schleswig-Holstein stammende Wissenschaftlerin auch das zunehmende Erstarken autoritärer Systeme. Die Unzufriedenheit vieler Menschen über eine veränderte und unübersichtliche Welt führe zu dem Bedürfnis, Flüchtlingen die Schuld am eigenen Frust zu geben. Der Staat werde dabei mehr und mehr als nicht mehr handlungsfähig erlebt.

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01.12.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

"Das Stigma der Einsamkeit" - Gespräch mit Janosch Schobin

Die NDR-Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ sammelt in diesem Jahr für Menschen, die einsam sind. Aber was ist Einsamkeit, wer ist betroffen und wie können wir uns gegen Einsamkeit schützen und einsame Menschen zurück ins Leben holen? Der Soziologe Janosch Schobin forscht seit Jahren zu Freundschaft und Einsamkeit, erst in Hamburg, jetzt in Kassel und lehrt in Göttingen. Mit dem Kompetenznetz Einsamkeit berät er die Bundesregierung. Er sagt: „Was uns lebenslang am besten vor Einsamkeit schützt, ist ein Aufwachsen in einer sicheren, sozialen Welt mit stabilen Beziehungen.“ Die Pandemie habe viele Fakten zur Einsamkeit auf den Kopf gestellt. So zeigen Erhebungen, dass mittlerweile vor allem junge Menschen mit Einsamkeitsbelastungen zu tun haben. In der Lebensphase, in der sie normalerweise neue soziale Netze knüpfen und ausbauen, sei das wegen Corona nicht möglich gewesen. „Da ist eine Lücke entstanden und die Frage ist, wie schnell und ob überhaupt sich dieses Loch repariere...

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24.11.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Richtig trauern - Gespräch mit der Bestatterin Renske Steen

Anfang des Jahres hat sie mit ihrer Geschäftspartnerin Julia Kreuch das Unternehmen „faarwel“. gegründet – die zwei versprechen „passende Bestattungen“, einen herzlichen, ehrlichen und ungekünstelten Abschied. Im Gespräch mit Alexandra Friedrich erklärt die Musikwissenschaftlerin, warum sie ihren Job in der Klassik-Szene für das Bestattungswesen aufgegeben hat und was beide Branchen gemeinsam haben. Wie ihre Töchter mit dem neuen Job umgehen und warum wir von Kindern einen guten Abschied lernen können, auch das erzählt die zweifache Mutter. Außerdem geht es um kulturelle Unterschiede im Umgang mit Tod und Trauer, um die beglückenden Momente und die großen Herausforderungen der Arbeit als Bestatterin.

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17.11.24 15:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Meer + Land = Marschland. Ein Gespräch mit Norbert Fischer.

Im Zuge der Gezeiten wurden die Nordseeküste, aber auch die Ufer der tideabhängigen Ströme wie Elbe, Oste, Weser und Ems schon immer von Meerwasser überspült. Mal mehr, mal weniger, gelegentlich katastrophal. Zurück blieb fruchtbares Land, das sich der Mensch zunutze machte: das Marschland. Der Hamburger Sozial- und Kulturhistoriker Norbert Fischer hat dem amphibischen Raum, der einst vor Reichtum strotzte und heute als abgehängt und strukturschwach gilt, mit MARSCHLAND einen European Essay on Nature and Landscape gewidmet. Im Gespräch mit Jürgen Deppe erklärt Fischer die historische Bedeutung der Region mit ihrem ausgeklügelten Entwässerungssystem, erläutert die Faszination der einzigartigen Vogelpopulation und beschreibt, wie Naturschützer und Landwirte heute um den richtigen Umgang mit dem Marschland ringen: Wildnis oder Wirtschaft?

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10.11.24 13:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Wohlstand, Fortschritt, Klima: Andreas Reckwitz über Verluste der Moderne

Verluste waren früher Erfahrungen im Privaten. Tod und Trauer, Trennung und Endlichkeit, das sind Phänomene, die die Menschen im familiären Kreis ausgemacht haben. Heute schränken Pandemien das Leben ein, der Klimawandel bedroht Existenzen, die Arbeitswelten verändern sich und viele machen dafür die Politik verantwortlich. Andreas Reckwitz will mit seinem Buch "Verlust" auf diese veränderte Wahrnehmung aufmerksam machen und die Gesellschaft resilienter machen für Krisen. Gelbwesten in Frankreich, Trump-Anhänger in den USA, der Aufstieg der AfD. Immer geht es um etwas Verlorenes, sagt Andreas Reckwitz im Gespräch mit Verena Gonsch. Und das steht nach Ansicht des renommierten Soziologen im Gegensatz zum Fortschritts-Versprechen des Kapitalismus.

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02.11.24 06:00 Uhr NDR Kultur NDR Kultur - Das Gespräch

Ganz unten im System – Sascha Lübbe im Gespräch

„Sie machen die Hotelbetten, wischen die Büros, putzen die Toiletten auf Raststätten. Sie stechen den Spargel, ernten die Erdbeeren, pflücken die Äpfel. Sie bauen die Wohnungen, die Universitäten, die Shopping Malls, schlachten die Schweine, zerteilen die Hühner, zerlegen die Puten…“. Jeder von uns hat sofort ein Bild von den prekär beschäftigten Menschen vor Augen, die unseren Wohlstand sichern. Der Journalist Sascha Lübbe gibt einigen von ihnen in seinem für den NDR Sachbuchpreis nominierten Buch „Ganz unten im System“ nun ein Gesicht und eine Stimme. Ein Großteil von ihnen kommt aus Osteuropa, um hier das Geld für die heimischen Familien zu verdienen. Dabei werden sie meist schwarz bezahlt, ausgebeutet und miserabeluntergebracht. Im Gespräch mit Christoph Bungartz beschreibt Sascha Lübbe, wie systematisch mit der Ausbeutung der Arbeitsmigranten Geld gemacht und wie wenig dagegen unternommen wird.

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