"Gentleman des Jazz", "Ausnahmekünstler von Weltformat" - die Musikkritiker überschlagen sich, wenn sie von Klarinettist Rolf Kühn sprechen.
2024 wäre er 95 Jahre alt geworden. Noch im Juni 2022 hat er sich mit seinem Quartett im Berliner Hansa Studio getroffen, um ein neues Album aufzunehmen: Fearless. Das ist jetzt herausgekommen. Das Vermächtnis eines großen Musikers.
Wir hören rein an der Hörbar, neben noch viel mehr "Musik grenzenlos" - bleiben Sie neugierig!
Manche nennen sie die Gianna Nannini Spaniens: Amparo Sánchez, Sängerin aus Andalusien. In ihrer Karriere hat sie vieles erfolgreich ausprobiert: Rock, intime Lieder, lateinamerikanischen Mestizo.
Jetzt präsentiert sie mit "Ritual sonoro" ihr fünftes Soloalbum und nimmt klangliche Rituale in den Fokus. Und wir nehmen Amparo Sánchez in den Fokus: heute an der Hörbar mit Musik grenzenlos.
Außerdem servieren wir Klänge aus Finnland, aus China, Schottland, Frankreich, Mali, oder Deutschland - frisch gemixt und geschüttelt oder gerührt, ganz wie Sie mögen!
"Endlich wieder irgendwas mit Zimt!", wirbt gerade eine Drogeriekette. Für die Hörbar gilt eher: "Endlich wieder Musik zum Einkuscheln und Abtauchen!" Denn wenn es dunkel und kalt ist, wirkt die Innigkeit von SingerSongwriter:innen wie Balsam fürs Gemüt.
Dazu gehören die Songs von Bon Iver, der den verballhornten Winter (französisch "hiver") sogar schon im Künstlernamen trägt. Nach einer langen Pause von fünf Jahren hat er sich vor kurzem mit einer EP zurückgemeldet.
Neu für die meisten Hörer:innen im deutschsprachigen Raum dürfte Adam Harpaz sein, ein Songschreiber aus dem australischen Byron Bay. Er mischt seinen nachdenklichen Indiefolk oft mit einem Hauch Soul oder Bossa Nova.
Und last but not least: Ray LaMontagne, "ein geborener Songwriter", wie der britische Guardian meint. Der Musiker aus Maine hat sich in den letzten 20 Jahren mit seiner rauhen Blues- und Folk-Stimme eine treue Fangemeinde erspielt und letztes Jahr sein neuntes Album veröffentlicht.
Für den ersten Fokus 2025 greifen wir im Jahr ein bisschen voraus und reisen mit João Selva zur Karnevalssaison nach Brasilien. Für den in Frankreich lebenden Selva ist das eine Pilgerreise zu den Wurzeln der brasilianischen Populärkultur. Klingt groovy!
Selva ist in Rio geboren, wohnt aber seit längerem im französischen Lyon. Letztes Jahr ist er tatsächlich wieder ins brasilianische Getümmel eingetaucht, hat seine Liebe zu seinen Vorbildern Caetano Veloso und Gilberto Gil aufgefrischt. Die Impressionen, die er mitgebracht hat, sind direkt in sein neues, viertes Album "Onda" eingeflossen.
Damit kommt ordentlich Tanzlaune an die Hörbar, denn Selvas Musik ist auch mit Soul, Disco und Jazz getränkt. "Onda" ist ein derart von Sonne und Lebensfreude verwöhntes Album, dass es unmöglich ist, bei dieser Musik stillzuhalten.
Weitere Highlights an der Hörbar sind heute der dänische Folkgeiger Harald Haugaard, die israelische Sängerin Noa, US-Songwriterin Fiona Apple - sowie Neues vom M...
Noch einmal schnell zurückgeschaut, bevor es 2025 mit viel neuer Musik weitergeht. Wir nutzen die Gelegenheit zu einem kleinen "Best of" des vergangenen Jahres: mit Manu Chao, Liana Flores, The Joy, dem Oddgeir Berg Trio und dem Gitarrenwunderkind Marcin.
Der Gitarrist der Gen Z ist Marcin Patrzałek aus dem polnischen Kielce. In den Social Media ist der 24jährige mit dem ungewöhnlichen Gitarrenstyle ein Phänomen - und spielt exzellent.
Der Grassroots-Revolutionär Manu Chao hat sich nach langer Pause letztes Jahr mit dem durch und durch optimistischen Album "Viva tu" zurückgemeldet: Manu glaubt fest daran, dass auch wir Einzelnen etwas bewirken können.
The Joy aus Südafrika haben uns mit ihrem Acapella-Gesang wohlige Gänsehaut gemacht. Chapeau: ihre perfekten Harmonien haben sie live und ohne Overdubs eingesungen.
Das und noch mehr - auf unserer strikt subjektiven Bestenliste.
Diboli ist eine Grenzstadt zwischen Senegal und Mali. Aus Diboli stammen die Vorfahren von Mola Sylla, einem Wanderer zwischen afrikanischen und westlichen Musikwelten. Und so heißt auch das neue, wunderbar feinsinnige Album seiner Weltmusikgruppe Tamala.
Auf ihrem dritten Album "Diboli" ist die Band zum Quartett angewachsen - mit dem Kora-Spieler Bao Sissoko, dem Sänger und Perkussionisten Mola Sylla, dem Geiger Wouter Vandenabeele und, neu, dem Gitarristen und Harmonikaspieler Olivier Vander Bauwede.
In der Fusion ihrer Musik suchen und finden sie gemeinsame Wurzeln, erklärt der klassisch ausgebildete Vandenabeele: "Die mittelalterlichen Troubadoure waren nichts anderes als die heutigen Griot-Liedermacher in Westafrika", sagt er. Nämlich berufsmäßige Sänger, Dichter, Musiker und Chronisten.
Diese Tradition sieht sein Kollege Sissoko in Tamala (senegalesisch für "Reisende") verkörpert: "Unsere Aufgabe ist es, Geschichten über die Menschen zu erzählen und Erfahrungen weiterzu...
Ein Wochenende "zwischen den Jahren"? Das eignet sich hervorragend, um ein bisschen voraus und ein bisschen zurückzublicken. Mit toller Musik aus 2024 (wie der Vicky Kristina Barcelona Band) und toller Musik, die 2025 kommt (wie dem Moka Efti Orchestra).
Tom Waits ist vor kurzem 75 Jahre alt geworden. Wir hören aber nicht den whiskygesottenen Meister selbst - sondern seine größten Fans, die drei Damen von der Vicky Kristina Barcelona Band. Die haben ihre ganze Karriere auf das Covern von Waits gebaut. Unlängst ist ihr drittes Album erschienen, "Crooked Little Heart".
Noch keinen fixen Veröffentlichungstermin hat dagegen das neue Album vom Moka Efti Orchestra und dem Schauspieler Christian Friedel. In der Serie "Babylon Berlin" hat die 14köpfige Band die Hauskapelle eines legendären Nachtclubs gespielt - und sich danach mit ihrem Mix aus Swing, Klezmer, Jazz und Chanson als eigenständige Kombo etabliert. Ihr jüngstes Projekt zusammen mit Friedel (der übrigens mit "Woods of Birna...
Der britische SingerSongwriter Jono McCleery schätzt die elektronische Club-Avantgarde der 2000er genauso wie Nick Drake, Miles Davis und die großen Namen des Folk. McCleerys Musik hat etwas Warmes und Zeitloses - auch auf seinem neuen Album "Reconcile."
Sein erstes Album hat Jono McCleery vor 16 Jahren noch mit Hilfe seiner Fans finanziert. Mittlerweile gilt er als "hidden champion", ein heimlicher Held im Musikbusiness - modefern, aber nie unmodisch; verträumt und melancholisch, aber immer auch greifbar und groovy.
Er selber beschreibt seinen Sound als "soulful folk", und zu seinen Vorbildern gehören John Coltrane, Nina Simone und Gil Scott Heron. Deren Einflüsse mischt er mit einer nervösen, intensiven Energie. Sein jüngstes Album "Reconcile" gehört definitiv auf die Bestenlisten des Jahres 2024.
Außerdem heute an der Hörbar: Chanson von Carla Bruni, Wiener Schmäh mit Voodoo Jürgens, der dänische Folk von Morild und arabischer World-Jazz von Smadj.
Hinter dem Namen Vera Sola steht die US-Musikerin und Schauspielerin Danielle Aykroyd, 35 Jahre alt. Ihre Auftritte gelten als hypnotisch, ihr Stil als theatralisch und poetisch. Jetzt gibt es eine neue EP dieser Gothic Folk-Muse: "Ghostmaker" heißt sie.
Als Tochter von Schauspieler Dan Aykroyd ("Blues Brothers", "Ghostbusters") und Schauspielerin Donna Dixon ist Vera Sola die Bühnenkunst in die Wiege gelegt worden. Ihre eigene Spielart von Americana - also von alternativer Country- und SingerSongwriter-Musik aus dem Südwesten der USA - bringt sie entsprechend dramatisch rüber.
Im Februar 2024 ist Vera Solas jüngstes Album "Peacemaker" erschienen - und vor kurzem hat sie mit der mit 5 Songs enthaltenden EP "Ghostmaker" nachgelegt. Prädikat: neblig, versponnen, folkig. Pate standen die Texte von Leonard Cohen, die skurrile Bar-Musik von Tom Waits und die TV-Serie "Twin Peaks". Gänsehaut beim Hören ist garantiert!
Weitere Gäste an der heutigen Hörbar sind die Kuba-Diva Omara P...
Ganz weihnachtlich gibt sich diesmal die Hörbar: mit vielen Klassikern in vielleicht nicht so bekannten Interpretationen und vielen vielleicht nicht so bekannten, aber entdeckenswerten Stücken.
Unterm Baum liegen etwa eine afrikanische Version von Händels "Joy to the world", das "Carol of the bells" im ukrainischen Original, die Stechpalme wird uns sowohl bei der englischen Folk-Sängerin Kate Rusby wie auch auf den Kapverden begegnen mit Maria de Barros, und natürlich rocken wir in Haiti um die grüne Tanne - was sonst.
Das und vieles mehr in der heutigen Hörbar…